„Praktikanten bringen den Kaffee“ ist wahrscheinlich das größte Klischee, dass es über uns gibt. Aber ja, ich bringe Kaffee, jedoch nicht als einzige. Auf fast jeder Etage lässt sich in der Universität eine Kaffeemaschine finden, die entweder mit der ID Karte bezahlt oder in den Büroräumen über einen Abzug vom Gehalt (5 €/Monat) zur Verfügung steht. Hat eine Person im Raum Lust auf Kaffee oder Tee, wird in die Runde gefragt und man bringt den anderen etwas mit. Schlussfolgernd heißt das also: „Jeder bringt den Kaffee“. Es kam sogar letztens ein kleiner Barista-Stand in die Lobby mit selbst gemachten Toffee-Pralinen, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen haben. Ob solche Ausgaben nun unnötig oder einfach zur Qualität der Arbeitsatmosphäre beitragen muss jeder für sich entscheiden.
Um meine Erfahrungen Vorort zu erweitern, hatte meine Betreuerin hier die Idee, mich an zwei Nachmittagen der Woche an ESN Breda „auszuleihen“. [Falls Du nicht weißt, was das ist: hier]
Abgesehen davon, dass sie andere Programme verwenden oder Arbeitsweisen haben, ist es definitiv eine alternative Erfahrung mit Studenten zu arbeiten, die freiwillig eine solche Organisation leiten. Es machte schon am ersten Tag einen großen Unterschied aus, dass mir jemand der keinen Ausbilderschein gemacht oder viele andere angelernt hatte, versuchte die verschiedenen komplexen internen Zusammenhänge zu erläutern. Jedoch gab es bis jetzt noch kein Problem diesbezüglich. Im Gegenteil, es macht mir sehr viel Spaß bei ihnen auszuhelfen und etwas Abwechslung in meine Routine in Breda einzubringen. Ich durfte sogar ihre Datenschutzerklärung für die neue Website verfassen, was mich im positiven Sinne gefordert hat. Als mir diese Aufgabe zugeteilt wurde, war ich im ersten Moment zwar überfordert, aber gewillt diese Herausforderung anzunehmen.
Bei diesem Auslandspraktikum gilt es als Hauptziel aus seiner Komfortzone herauszutreten und Erfahrungen zu sammeln, die man vielleicht nicht erwartet hätte. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, wie z. B. das man Lakritze auf einmal mag oder Datenschutzerklärungen verfasst. Also kommen wir zum zweiten Klischee in diesem Text: Probiere alles aus, was Du nur ausprobieren kannst, während Du Dich in Deinem Auslandspraktikum befindest. In einem ganz neuen Umfeld und einer offeneren Sicht auf die Dinge entdeckst Du erst richtig was Du eigentlich alles kannst.
Ciao Kakao aus dem Oosterhoutsweg!
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